Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vermitteln zwischen den betroffenen Gemeinschaften, Beratungsstellen und Fachpersonen. Sie sind für die Prävention sehr wichtig, indem sie die betroffenen Gemeinschaften (Communities) dazu anregen, das tabuisierte Thema der weiblichen Genitalbeschneidung (Female Genital Mutilation/Cutting, FGM/C) zu diskutieren und diese Tradition und Praxis kritisch zu hinterfragen.
Gemeinsam ist diesen interkulturell Vermittelnden, Dolmetschenden, Aktivistinnen und Aktivisten und anderen Schlüsselpersonen, dass sie sich gegen weibliche Genitalbeschneidung engagieren und Erfahrung in diesem sensiblen Thema vorweisen können. Meist sind es Migrantinnen und Migranten, die selbst aus den betroffenen Communities stammen.
Die Aktivitäten der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren umfassen beispielsweise Präventionsgespräche mit Familien, die Durchführung von Informations- und Diskussionsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit in den Communities.
Mit viel Erfahrung und Respekt für die Tradition schaffen die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bei den betroffenen Müttern, Vätern, Mädchen und Jungen die notwendige Vertrauensbasis für Gespräche über Kultur, Traditionen, Menschrechte und die Folgen von FGM/C.
Dieses aktive Engagement der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bewirkt in den Communities eine sehr hohe Akzeptanz der Präventionsarbeit. Durch die Diskussionen auf Augenhöhe wird ein Wertewandel angestossen und eine Verhaltensänderung bezüglich FGM/C überhaupt möglich. Caritas Schweiz begleitet über 50 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, welche in ihrem eigenen sozialen Umfeld aktive Sensibilisierungsarbeit leisten und entwickelt gemeinsam mit ihnen Programme für die Communities.
Um die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in dieser wichtigen und sensiblen Arbeit zu unterstützen finden regelmässig Weiterbildungen und Coachings statt.
Brauchen Sie Kontakte zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihrer Region? Kontaktieren Sie die Projektverantwortlichen von Caritas Schweiz, respektive die nationalen Anlaufstellen.