In Gambia soll ein 2015 erlassenes Verbot von FGM/C wieder aufgehoben werden. Am 18. März 2024 hat das Parlament in Gambia einer entsprechenden Gesetzesvorlage zugestimmt. Sollte die Vorlage durchkommen, wäre Gambia das erste Land, welches ein Verbot von FGM/C wieder aufhebt. Dies wäre verheerend.
Wie in den meisten Ländern, in denen FGM/C praktiziert wird, gibt es auch in Gambia ein Gesetz, das die Durchführung von Genitalbeschneidungen an Mädchen und Frauen unter Strafe stellt. Nun aber zeichnet sich eine Aufhebung dieses Verbotes ab.
Auslöser für diese Kehrtwende dürfte eine Verurteilung in näherer Vergangenheit sein. Wie in vielen Ländern wurden auch in Gambia Verstösse gegen das FGM-Verbot zuvor kaum geahndet. Das Urteil löste nun eine hitzige Debatte und Demonstrationen von Gegner*innen und Befürworter*innen des Verbotes aus. Im Gesetzesentwurf zur Abschaffung des FGM-Verbots, der nun vorliegt, wird argumentiert, dass mit dem Strafartikel die Rechte der Bürgerinnen und Bürger zur Ausübung ihrer Kultur und Religion verletzt würden. FGM/C wird häufig als ein religiöses Gebot (miss)verstanden; obwohl es in keiner Religion einen schriftlichen Beleg dafür gibt, dass die Beschneidung von Mädchen und Frauen empfohlen oder geboten wäre.
Das gambische Parlament verwies die Vorlage nun zur Debatte weiter, anschliessend werden die Abgeordneten über die Aufhebung des Verbots abstimmen. «Eine Abschaffung des Verbotes wäre ein fatales Signal für alle betroffenen Mädchen und Frauen, die bis heute mit den Folgen der erlittenen Beschneidung zu kämpfen haben», hält Denise Schwegler vom Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz in einem Medienbeitrag von 20Minuten dazu fest.
https://www.maedchenbeschneidung.ch/netzwerk/aktuelles/artikel/drohende-abschaffung-des-fgm-verbotes-in-gambia
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