Rückblick auf das Vernetzungstreffen 2024

Am 25. September 2024 fand das diesjährige Vernetzungstreffen mit fast 50 Teilnehmenden statt. Auf Einladung des Netzwerks wurden anlässlich der Einführung des Schutzbriefes in der Schweiz die verschiedenen Situationen in Belgien, Deutschland und der Schweiz diskutiert.

Wie jedes Jahr kamen am Vernetzungstreffen Fachpersonen aus der ganzen Schweiz zusammen, der Austausch wurde von UNICEF Schweiz und dem Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung organisiert. 

Als erstes referierte Keyla Lumeka, Juristin, Groupe pour l'Abolition des Mutilations Sexuelles (GAMS) Belgien, über ihre Erfahrungen. Im belgischen Schutzbrief werden die strafrechtlichen Konsequenzen, die nationale und internationale Rechtslage, die verschiedenen Formen von FCM/C, die gesundheitlichen Folgen für Mädchen und Frauen sowie Kontaktpersonen für Notfallsituationen aufgelistet. Die Stärken liegen im rechtlichen Schutz, in der Mehrsprachigkeit, in der tragenden Rolle der Institution und in der Sensibilisierung für das Thema. Nichtsdestotrotz sieht sich auch GAMS mit Schwächen konfrontiert, welche denjenigen in der Schweiz ähneln.

Der zweite Input wurde von Gwladys Awo von LESSAN e.v. aus Deutschland präsentiert. Der Schutzbrief gegen FGM/C wurde bereits Anfang 2021 vom Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingeführt. Auch sie schätzt besonders die erhöhte Sichtbarkeit der Thematik und die Sensibilisierung. LESSAN e.v. arbeitet mit Berater*innen, Unterkünften für Geflüchtete und mit Communities zusammen.

Sabina Hösli vom BAG, Denise Schwegler und Simone Giger vom Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz sowie Tesfalem Ghebreghiorghis als Vertreter einer Community kontextualisierten die Einführung des Schutzbriefes im Sommer dieses Jahres in der Schweiz. Er ist ein Produkt der Zusammenarbeit zwischen dem BAG, dem Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz, der Vertreter*innen der Communities, einem Kommunikationsbüro und weiteren Expert*innen. Er wurde von Expert*innen sowie von verschiedenen Stellen des Bundes und der Kantone geprüft und genehmigt und liegt achtsprachig und von zwei Bundesrätinnen unterschreiben vor. Die Einführung wird sowohl von Fachpersonen als auch in den Communities positiv wahrgenommen. 

Die anschliessenden Diskussionen fokussierten darauf, wie der Schutzbrief im Rahmen der eigenen Tätigkeiten eingesetzt werden kann sowie auf die Herausforderungen, die sich dabei stellen. 

https://www.maedchenbeschneidung.ch/netzwerk/aktuelles/artikel/rueckblick-auf-das-vernetzungstreffen-2024

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21.11.2024