Das diesjährige Vernetzungstreffen fand am 26. August in Bern statt. Zusammen mit Fachpersonen aus der ganzen Schweiz wurden verschiedene Ansätze der Präventionsarbeit im Bereich der weiblichen Genitalbeschneidung aus Forschung und Praxis diskutiert.
Nicole Hinder (UNICEF Schweiz und Liechtenstein) gestaltete die Einleitung und den zweiten Teil des Treffens. Sie präsentierte die Studie «Preventing FGM/C», die wirksame Massnahmen in verschiedenen Ländern untersuchte. Besonders wirkungsvoll sind öffentliche Stellungnahmen, ein starkes Rechtssystem und Gesundheitserziehung zu den Risiken weiblicher Genitalbeschneidung. Später zog sie Bilanz über 24 Jahre Präventionsarbeit: Der von UNICEF geleitete «Runde Tisch» führte zum Strafartikel 124, der weibliche Genitalbeschneidung unter Strafe stellt. Seit 2016 ist das Vernetzungstreffen mit dem Runden Tisch vereint. 2025 fand diese erfolgreiche Zusammenarbeit nun ein letztes Mal statt, da sich UNICEF in der Schweiz aus dem Thema zurückzieht.
Monica Somacal, Leiterin der Anlaufstelle gegen FGM/C beider Basel, berichtete aus der Praxis. Erfolgreich sind die Arbeit mit Multiplikator*innen und die Communityarbeit in Familienzentren, Moscheen oder Asylunterkünften. Weitere Schwerpunkte sind Weiterbildungen für Fachpersonen und Beratungen, etwa bei medizinischen Abklärungen oder in Gesprächen zu Körper und Sexualität.
Nasteha Salah, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Genf, stellte ihre Präventionsarbeit in der Romandie vor. Ihre Workshops vermitteln Wissen zu Körper, sexueller Gesundheit und Rechten und thematisieren die Risiken von FGM/C. Für 2026 sind eine Ausweitung auf weitere Communities, neue Partnerschaften und der Einbezug von Männern geplant.
https://www.maedchenbeschneidung.ch/netzwerk/aktuelles/artikel/rueckblick-auf-das-vernetzungstreffen-2025
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