Die Zahl von Beratungsfällen von Mädchen und Frauen, welche sich in einem Asylverfahren befinden, ist in den vergangenen Monaten stark angestiegen. Was könnten mögliche Gründe hierfür sein? Was bedeutet dies für die Beraterinnen der nationalen Anlaufstelle?
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Asylgesuche von Menschen aus Somalia und Eritrea im Jahr 2025 wieder leicht angestiegen (vgl. SEM, Asylstatistik August 2025). Es befinden sich also mehr Mädchen und Frauen in den Asylstrukturen, welche womöglich von einer FGM/C betroffen oder gefährdet sind. Umso wichtiger ist eine ausreichende Sensibilisierung der Fachpersonen aus den Bereichen der Betreuung, Sozialarbeit und Rechtsvertretung zur Thematik, weswegen das Netzwerk in den vergangenen Monaten die Zusammenarbeit mit Fachorganisationen und Fachstellen aus dem Asylbereich intensiviert hat.
Die verstärkte Sensibilisierung und Zusammenarbeit hat Früchte getragen: Beratungsanfragen von Mädchen und Frauen aus dem Asylbereich haben deutlich zugenommen. Die frühe Kontaktaufnahme mit dem Netzwerk, noch während des laufenden Asylverfahrens, macht Sinn. Es ermöglicht, dass betroffenen Personen zeitnah nach ihrer Ankunft in der Schweiz kompetente medizinische und psychosoziale Unterstützung vermittelt werden kann. Zudem können die Beraterinnen der nationalen Anlaufstelle des Netzwerkes im Asylverfahren unterstützend zur Seite stehen – etwa, wenn es darum geht, FGM/C als geschlechtsspezifischen Fluchtgrund geltend zu machen. Die Beraterinnen redigieren beispielsweise Berichte zur Situation in den Herkunftsländern, welche dem SEM zur Verfügung gestellt werden.
SEM, Asylstatistik August 2025: https://www.sem.admin.ch/sem/de/home/publiservice/statistik/asylstatistik/archiv/2025/08.html
https://www.maedchenbeschneidung.ch/netzwerk/aktuelles/artikel/zunahme-von-beratungsanfragen-aus-dem-asylbereich
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