Nachruf Félicienne Villoz-Muamba

Felicienne Villoz eine Multiplikatorin im Porträt
Foto: Félicienne Villoz-Muamba, Multiplikatorin

Im Dezember 2019 ist Félicienne Villoz-Muamba infolge einer längeren Krankheit verstorben. Mit ihr hat unser Netzwerk eine aussergewöhnliche Persönlichkeit und Vermittlerin verloren, die sich während vielen Jahren für die Bedürfnisse der von FGM/C betroffenen Mädchen und Frauen eingesetzt hat.

Nachruf Félicienne Villoz-Muamba

Félicienne Villoz wurde 1956 in der Demokratischen Republik Kongo (damalige Republik Zaire) geboren. Im Alter von sechs Jahren wurde sie von Verwandten in Brüssel aufgenommen. In Brüssel und Paris studierte sie Jura und arbeitete später für die kongolesische Botschaft in Bern. In der Schweiz hat sie ihre eigene Familie gegründet.

Zeit ihres Lebens hat sich Félicienne Villoz mit viel Herzblut für politische, gesundheitliche und soziale Themen engagiert. Seit mehr als zehn Jahren führte Félicienne Villoz im Auftrag von Caritas Schweiz und dem Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz Beratungen, Präventionsveranstaltungen und Weiterbildungen zu FGM/C durch. Ihr immenses Netzwerk, ihr Fachwissen und ihre Fähigkeit, auf die unterschiedlichsten Menschen zuzugehen, haben ihr den Zugang zu betroffenen Migrationsgemeinschaften ermöglicht. Félicienne Villoz gelang es ausgezeichnet, intime Tabuthemen wie Sexualität ohne Scheuklappen und mit einer Prise Humor verständlich vermitteln zu können. Es war ihr stets ein Anliegen, nebst den körperlichen auch die psychischen Folgen einer genitalen Beschneidung zu thematisieren: «Je ne parle pas seulement de l’excision physique et anatomique, je parle de l’excision mentale», meinte sie einmal. Damit wollte sie die Betroffenen unterstützen, den Zugang zu ihrem Körper wiederzuerlangen.

Félicienne Villoz begegnete ihren Mitmenschen stets auf Augenhöhe und handelte aus einer tiefen Menschlichkeit: Dies und ihr langjährige Engagement gegen FGM/C erfüllt das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz mit grosser Dankbarkeit.

Beitrag von: Denise Schwegler, Caritas Schweiz, Mitglied im Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz 

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