Beratung und Prävention: Das Pilotprojekt im Kanton Baselland

Monica Somacal
Foto: Monica Somacal

Monica Somacal leitet die kantonale Beratungsstelle für Schwangerschafts- und Beziehungsfragen in Liestal. Seit 2017 hat das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung im Rahmen eines Pilotprojektes den Aufbau der Stelle als regionale Anlaufstelle unterstützt. Hier werden Betroffene und Fachpersonen zum Thema weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) beraten.

Beratung und Prävention - Pilotprojekt im Kanton Baselland

Monica Somacal leitet die kantonale Beratungsstelle für Schwangerschafts- und Beziehungsfragen in Liestal. Seit 2017 hat das Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung im Rahmen eines Pilotprojektes den Aufbau der Stelle als regionale Anlaufstelle unterstützt. Hier werden Betroffene und Fachpersonen zum Thema weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) beraten.

In den vergangenen drei Jahren hat Monica Somacal ein beeindruckendes Netzwerk in den beiden Kantonen Baselland und Basel-Stadt aufgebaut. Hunderte von Frauen und Männern aus den betroffenen Migrationsgemeinden haben Veranstaltungen zu Frauengesundheit und zu Mädchenbeschneidung besucht, welche sie zusammen mit Multiplikatorinnen und Multiplikatoren organisiert und durchgeführt hat. Von ihrer Expertise zum Thema weibliche Genitalbeschneidung profitierten zahlreiche Fachpersonen aus den Bereichen Asyl, Integration und Gesundheit. Wir haben Monica Somacal zum Gespräch getroffen:

Netzwerk: Wie kam es, dass du in so kurzer Zeit ein so grosses Netzwerk aufbauen konntest? 

Monica Somacal: Schon vorher lag ein Schwerpunkt unserer Fachstelle auf den Themen Frauengesundheit sowie Migration. Darum war ich bereits vernetzt und wusste wo ich anknüpfen konnte. Durch die Weiterbildung des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung Schweiz konnte ich meine Kenntnisse zu FGM/C vertiefen und auch jederzeit auf das Fachwissen des Netzwerks zurückgreifen.

Wie hat sich die Projektarbeit im zweiten Projektjahr verändert? Wo lagen die Herausforderungen?

Unsere Positionierung und Qualifizierung als regionale Anlaufstelle und Pilotprojekt des Netzwerks gegen Mädchenbeschneidung Schweiz gab unserer bisherigen Arbeit zu Frauengesundheit einen wichtigen Impuls. Eine Herausforderung war, dass wir oft bis zur letzten Minute nicht wussten, wer von den angemeldeten Personen tatsächlich zur Veranstaltung kommen würde. Wenn dann nur Wenige kamen, frustrierte dies nicht nur mich, sondern auch die Multiplikatorinnen. Mir scheint es übrigens wichtig, dass wir diese Schlüsselpersonen nicht ausnutzen, um den Zugang zu den Communities zu forcieren.

Was waren wichtige Entwicklungen in laufenden Jahr?

Bei den zahlreichen Anlässen bei den Migrationsgemeinschaften stellte sich heraus, dass sich keine klare Abgrenzung zwischen den Kantonen Baselland und Basel-Stadt machen liess, denn an den Anlässen nahmen meistens Menschen aus beiden Kantonsteilen teil. Die beiden Kantone arbeiten nun für ein dreijähriges Pilotprojekt zusammen. Als Auftakt zum Pilotprojekt «Anlauf- und Beratungsstellen weibliche Beschneidung» in den Kantonen Basel-Stadt und Baselland fand am 14. Mai 2019 in Basel eine Fachveranstaltung zum Thema weibliche Genitalbeschneidung statt. Erstmals finanzieren die beiden Kantone Angebote im Bereich Prävention und Beratung zum Thema FGM/C.

Mein persönliches Highlight ist, dass diese Zusammenarbeit so unkompliziert zustande gekommen ist! Mein Wunsch für die Zukunft ist, dass das Pilotprojekt in die Regelstrukturen der beiden Kantone überführt wird!

Das Gespräch führte Christine Sieber, SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz

Anlaufstelle der Kantone Basel-Landschaft und Baselstadt gegen Mädchenbeschneidung

Die Praxis von Monica Somacal ist die offizielle Anlaufstelle beider Basel gegen Mädchenbeschneidung FGM/C. Geleitet wird sie von Monica Somacal.

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https://www.maedchenbeschneidung.ch/netzwerk/stories/pilotprojekt-baselland

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